Ups, wir haben ein Haus gekauft!

Wir waren mit dem Boot in Südschweden unterwegs und dachten uns: Was machen wir eigentlich im Winter, wo lassen wir das Boot, überwintern wir wieder drauf, sowie letztes Jahr in Berlin? Als wir ein bisschen schauten, stellten wir fest, Häuser in Schweden sind ja gar nicht so teuer…

Also machten wir uns ein bisschen auf die Suche nach Anzeigen. Das Haus sollte möglichst an der Ostküste sein, sodass wir mit dem Boot dort hinfahren können. Der Preis sollte stimmen, und es muss in einem bewohnbarem Zustand sein. Die besten Angebote fanden wir dann auf der Website hemnet.se. Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt beide noch kein schwedisch Sprechen, es ist selbsterklärend und man findet eine Menge Häuser in ganz Schweden. Wir fanden ein paar die uns passen könnten und schrieben sie an. Einige antworteten gar nicht erst (auf unsere in Englisch geschriebene Anfrage), ein paar weitere klappten dann nicht. Dazu muss man wissen, dass die meisten Häuser in Schweden mit einem sehr geringen Preis gelistet werden. Als Käufer gibt man dann ein (höheres) Angebot ab. Der Verkäufer sucht sich daraufhin das beste (höchste) Gebot.

Und dann kam die erste positive Antwort, mit der Möglichkeit, dass Haus zu besichtigen. Wir waren zu diesem Zeitpunkt in der Nähe von Karlskrona, dass Haus in der Nähe von Kramfors. Wir organisierten die Fahrt (mit Flixbus), packten unsere Backpacks, stellten das Boot in Karlskrona ab, und dann ging es auch schon los. Spät Abends kamen wir mit dem Bus in Ullånger an. Eine feste Unterkunft hatten wir nicht. Wie wir trotzdem einen Schlafplatz in der Nacht gefunden haben, und wo wir während der Zeit übernachtet haben, schreiben wir demnächst in einem anderen Beitrag.

Auf der Reise zur Hausbesichtigung, mit Backpacker. Warum denn nicht???

Zwei Tage später war es dann endlich soweit. Wir durften das Haus besichtigen. Nach wenigen Minuten war uns klar, dass das Haus uns passen würde. Es gibt eine Menge drin zu tun, aber das war sowieso klar. Also teilten wir der Maklerin mit, dass wir das Haus gerne kaufen möchten. Da es zu diesem Zeitpunkt keinen weiteren Interessenten gab (das erfuhren wir durch die Maklerin), ging es nun relativ schnell. Nach der Besichtigung fuhren wir zurück in unsere Unterkunft. Am nächsten Morgen kam dann die SMS, wir könnten den Kaufvertrag in zwei Tagen unterschreiben. Da konnten wir dann nicht mehr Nein sagen.

Das ist jetzt unser Grundstück

Es gibt diesen Mythos, man könne in Schweden nur ein Haus mit schwedischen Bankkonto kaufen. Bereits ein anderer Makler für ein anderes Haus, welches wir angeschrieben hatten teilte uns das mit. Wir haben das auch mehrmals auf anderen Webseiten gelesen. Daher hatten wir bereits in Karlskrona versucht ein Bankkonto in Schweden zu eröffnen, was jedoch gescheitert war. Denn dazu bräuchte man, laut den Auskünften der Bankangestellten, (wir waren in allen Bankfilialen die wir in Karlskrona fanden) einen Wohnsitz in Schweden. Das die Banken damit ein EU-Recht verletzen, nach welchem wir als EU Bürger in jedem EU Land ohne Wohnsitz ein Konto eröffnen dürfen, scheint denen egal zu sein. Und ja, wir haben auch den Gesetzes Text auf schwedisch bei gehabt.

Doch wie sich dann heraus stellte, war es kein Problem das Haus einfach per SEPA Überweisung zu bezahlen. Wir brauchten also kein schwedisches Konto. Die Maklerin gab uns eine IBAN und wir sendeten das Geld von unseren deutschen Konten in Euros auf die Reise. Die Banken verdienten dadurch aber leider gut mit beim umrechnen in Schwedische Kronen. Beim nächsten mal würden wir also schauen, ob wir das nicht über einen Zahlungsdienstleister machen, der weniger Gebühren verspricht.

Den Kaufvertrag hatten wir bereits vorher bekommen und mithilfe von Google Übersetzer versucht zu verstehen. Einige Wörter kann der Übersetzer aber nicht korrekt übersetzen. Aber was wir nicht verstanden, fragten wir einfach bei der Maklerin und bekamen immer eine gute Antwort. Das Unterschreiben des Kaufvertrages wurde dann mit einem Glas Apfelschorle zum Anstoßen gefeiert (Schweden und Alkohol ist so eine Sache für sich).

Nun konnten wir es nicht mehr abwarten. Zwei Tage später war es dann endlich soweit. Wir durften die Schlüssel abholen. Das Haus stand uns nun offen!

Wir haben gerade den Schlüssel zu unserem Haus erhalten

Ein paar Überraschungen, die wir bei der Besichtigung nicht gesehen hatten, fanden wir dann in den nächsten paar Tagen, dazu aber mehr in einem zukünftigen Beitrag. Nun aber mussten wir unser Boot noch her fahren, also zurück nach Karlskrona kommen. Diesmal nahmen wir einen Linienflug von Kramfors nach Stockholm (der war am günstigsten im Vergleich zu Bus und Bahn). Von Stockholm ging es dann wieder mit dem Flixbus zurück.

Rückflug vom Höga Kusten Airport

Unseren neuen Hafen hatten wir bereits in der Nähe unseres Hauses gesichtet. Über die Fahrt dorthin berichten wir in unserem Logbuch demnächst.

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